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Früchte des Zorns

TitelblattRevolutionärer Zorn Nr. 4 - Januar 1978


Dies ist die Stunde der präventiven Konterrevolution

"Der zunehmende Despotimus des Kapitals gegenüber der Arbeit, die fortschreitende Militarisierung des Staates, die Intensivierung der Repression als strategisches Faktum sind die objektiven und unausweichlichen Konsequenezen." (Rote Brigaden)

So entsteht denn auch exakt am "Beginn dieser neuen Wirtschaftsaera" (OECD) die Verabschiedung der Notstandsgesetze, ergänzt durch die Brandtsche APO- Zwangsbefriedung [61] mit dem Kalkül, anschließend gezielter die Jagd auf diejenigen eröffnen zu können, die sich nicht zwangsbefrieden lassen.

Wir wollen hier nicht auf die einzelnen Stadien und Erscheinungsformen dieses Faschisierungsprozesses eingehen, darüber liegen genügend Materialien und Untersuchungen vor. Wir wollen hier ein für allemal klarmachen, daß es sich hier nicht um die "hysterische Überreaktion eines durch die Geschichte zutiefst verunsicherten Staatswesens" handelt, sondern um das eiskalte Machtkalkül sozialdemokratischer Krisenmanager, die sich rechtzeitig das massenpsychologische und militärische Instrumentarium für die Durchsetzung der "radikalsten und schmerzhaftesten Veränderungen seit Menschengedenken" zu schaffen versuchen. Nur ein monströser, totalitärer Machtapparat kann die provozierten Spannungen und Revolten durch Meinungsmanipulation und offene Repression in Schach zu halten versuchen.

Allein auf diesem Hintergrund ist die Repression in der BRD zu verstehen, als Totalitarismus eines industriellen Systems, das angesichts der von ihm produzierten, wachsenden, unlösbaren Widersprüche, durch die immer despotischere Organisation der Macht die Kontrolle über die Situation wieder zu gewinnen sucht. Der stumme Zwang der ökonomischen Verhältnisse, der in der Nachkriegsaera in nie gekannter Totalität die Kontrolle über die Industriegesellschaften zu garantieren schien, ist brüchig geworden und wird Zug um Zug durch einen außerökonomischen Totalitarismus ergänzt.

Dies ist kein schleichender Prozeß, das war noch nie die Gangart des Faschismus. Das beweisen u.a. die fast täglich neu erlassenen Notverordnungen in der BRD:

  • die Totalerfassung der Bevölkerung
  • die freiwillige Gleichschaltung der Medien nach dem Motto: "Menschen, damit ihr unwissend bleibt, werden wir euch informieren"
  • die wahnwitzige und doch so systematische Treibjagd auf jegliche Opposition bis hinein in die eigenen bürgerlichen Reihen
  • die Liquidierungsstrategie gegenüber der Stadtguerilla
  • die Entwicklung von Waffen wie der "Neutronenbombe", die keineswegs ein Produkt des "militärischen Gleichgewichts zwischen Ost und West" ist, sondern geplant und entwickelt wurde als Waffe für regionale Aufstandbekämpfung
  • die Zwangsbefriedung Europas unter germano- amerikanischer Regie
  • die sprachliche und begriffliche Einebnung mittels der alles umfassenden und durchdringenden Medien.

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