147. Prozesstag: 16.10.2003
Das Kammergericht wirkt angeschlagen...
Der Beweisantrag der Verteidigung vom letzten Verhandlungstag (146)
hat offenbar Spuren hinterlassen. Das Kammergericht hatte heute
nur Luft für eine 20minütige, kurzatmige Verlesung dreier Dokumente.
Der Antrag von RA
Kaleck vom 13.10. scheint die KammerrichterInnen doch nachhaltig
zu beschäftigen. Immerhin steht u.a. ihre gerichtliche Zuständigkeit
und die Zulässigkeit der Anklage für das gesamte Verfahren mehr
als nur in Frage. So diente die heutige Kurzlesung des Beisitzende
Richters Hanschke ausschließlich der Fristwahrung und als Atempause
in der Kammer.
Die vorgetragenen bzw. in Augenschein genommenen Schriften bestanden
z.B. aus einem vergleichenden Gutachten des Bundeskriminalamtes
von 1987. Die Ähnlichkeiten der bei den Anschlägen auf die Beamten
Hollenberg und Korbmacher verwendeten Waffen wurde untersucht. Mehr
Aufschluß bot dagegen das verlesene politische Bekennerschreiben
zu dem Anschlag auf die Zentrale Sozialhilfestelle für Asylbewerber
aus dem selben Jahr. Die damalige Asyl- und Abschiebepolitik wird
darin beschrieben, wie auch die mangelhafte Versorgung der Asylsuchenden
in Zusammenarbeit mit dem DRK. Der Vereinsregisterauszug der Forschungsstelle
für Flucht und Migration e.V. aus dem Jahr 1995 bildete den trefflichen
Abschluß.
Einen ausführlichen Bericht wollen wir heute niemanden zumuten.
Nächster Auftritt: Donnerstag, der 23.10., um 9:15 Uhr
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