Festnahme zweier mutmaßlicher
Mitglieder der Berliner "RZ"
In einem Ermittlungsverfahren des Generalbundesanwalts haben kanadische
Behörden am 18. Mai 2000 den in Yellowknife/ Kanada lebenden
deutschen Staatsangehörigen Lothar E.
an seinem Wohnort verhaftet und in vorläufige Auslieferungshaft
genommen. Gegen den 46 Jahre alten Beschuldigten besteht ein Haftbefehl
des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofes vom 9. März
2000. Die Bundesregierung wird um seine Auslieferung ersuchen.
Bereits am 18. April 2000 hatten Beamte des Generalbundesanwalts
den
51 Jahre alten deutschen Staatsangehörigen Matthias B.
in Berlin auf Grund eines Haftbefehls des Ermittlungsrichters des
Bundesgerichtshofes vom 17. März 2000 festgenommen. Der Beschuldigte
B. befindet sich in Untersuchungshaft.
Beide Beschuldigte sind der Mitgliedschaft in der terroristischen
Vereinigung "Revolutionäre Zellen (RZ)" sowie des
versuchten und vollendeten Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion
dringend verdächtig. Ihnen wird vorgeworfen, von 1985 bis 1993/94
der Berliner "RZ" angehört zu haben. Gemeinsam
mit anderen "RZ"-Mitgliedern sollen sie am 6. Februar
1987 in Berlin einen Sprengstoffanschlag auf die Zentrale Sozialhilfestelle
für Asylbewerber verübt und am 15. Januar 1991 einen Sprengstoffanschlag
auf die Siegessäule versucht haben. Nach den Ermittlungen waren
die beiden Beschuldigten zudem an zwei Schußwaffenanschlägen
in Berlin am 28. Oktober 1986 und 1. September 1987 beteiligt, die
zwar als Körperverletzungsdelikte verjährt sind, aber
ihre Zugehörigkeit zur terroristischen Vereinigung "RZ"
belegen.
Die Ermittlungen, mit denen das Bundeskriminalamt beauftragt ist,
dauern an.
Die kanadischen Behörden machen die Festnahme zeitgleich um
17 Uhr = 9 Uhr Ortszeit in Yellowknife/Kanada bekannt.
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