Fehlgeschlagener Anschlag gegen das Amt für öffentliche
Ordnung, Köln
(Mai 90)
Wir haben am 5.5. das Amt für öffentliche Ordnung in
Köln mit einem Sprengsatz angegriffen. Der Big Bang blieb aus.
Die Aktion ist fehlgeschlagen.
Wir bedauern diesen Fehlschlag sehr, weil das Amt für öffentliche
Ordnung das administrative Zentrum des Vorgehens gegen ImmigrantInnen,
Flüchtlinge und die in Köln ansässige Roma- Bevölkerung
ist. Geplant war unsere Aktion als militante Antwort auf die bundesweite
Großrazzia gegen Roma von Anfang April. [...]
Die Polizeiaktion von April zielte auf die Einschüchterung
der Roma- Bevölkerung, auf Spaltung der Unterstützerbewegung
und beackerte nicht zuletzt das "gesunde Volksempfinden",
indem die Verantwortlichen ein Klima schaffen, das weitere Repressionsmaßnahmen
bis hin zur Deportation der Roma in ihre Heimatländer zuläßt.
Was die Betroffenen dort erwartet, läßt sich leicht erahnen,
wenn die nationalistischen Pogromaufrufe etwa in Rumänien,
der Tschechoslowakei oder Jugoslawien nur zur Kenntnis genommen
werden.
Wir beziehen uns mit unserer Aktion gleichzeitig auf den Widerstand
gegen das neue alte Ausländerrecht, das beim Amt für öffentliche
Ordnung täglich gegen ImmigrantInnen und Flüchtlinge exekutiert
wird. Mit dem neuen Ausländergesetz haben sich die Herrschenden
ein Instrument geschaffen, das die Abschottung vor weiterer Zuwanderung
perfektioniert, die Ausgrenzung der Nichtdeutschen fortschreibt,
den Anpassungsdruck erhöht und alle Mittel zu ihrer Vertreibung
bereitstellt.
Weg mit dem rassistischen und sexistischen Ausländerrecht!
Schluß mit der Terrorisierung der Roma!
Bleiberecht! Grenzen auf für alle!
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