Schüsse auf Behördenchef sind aufgeklärt

Mann unter dringendem Tatverdacht festgenommen

Nach mehr als zehn Jahren sind die Attentate auf einen hohen Berliner Senatsbeamten und einen Bundesrichter sowie ein Bombenanschlag offenbar aufgeklärt.

Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe teilte am Dienstag jedoch mit, der mutmaßliche Täter könne nicht mehr wegen Körperverletzung belangt werden, weil die Taten verjährt seien. Der 40-jährige Deutsch-Libanese Tarek Mohamad Ali M. sei jedoch unter dem dringenden Verdacht, Rädelsführer in der Terrororganisation "RevolutionäreZellen/ Rote Zora" gewesen zu sein, in Berlin festgenommen worden.

Der damalige Chef der Berliner Ausländerbehörde, Harald Hollenberg, und der inzwischen ebenfalls pensionierte Richter am Bundesverwaltungsgericht, Günter Korbmacher, waren im Oktober 1986 beziehungsweise im September 1987 durch je zwei gezielte Schüsse in die Beine schwer verletzt worden. Dem Haftbefehl zufolge soll M. auch eine Sprengstoffexplosion herbeigeführt haben. Der 40-Jährige wird beschuldigt, im Februar 1987 auf die Zentrale Sozialhilfestelle für Asylbewerber einen Bombenanschlag verübt zu haben. Der an einer Außenmauer angebrachte Sprengkörper habe jedoch nur ein Loch gerissen und nicht wie beabsichtigt die Gasversorgung lahm gelegt.