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Datum:
09.12.2000
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Zeitung:
Tageszeitung
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Titel:
revolutionäre zellen
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revolutionäre zellen
Berlin war einer der Schwerpunkte
Dass mit dem Prozess gegen Tarek Mousli einer der größten
Prozesse gegen die "Revolutionären Zellen" in Berlin
begonnen hat, ist kein Zufall. Immerhin war Westberlin einer der
Schwerpunkte in den Aktivitäten der RZ.
Schon in den 70er-Jahre gab es zahlreiche Anschläge, darunter
gegen ITT im November 1973, das chilenische Konsulat im Juni 1974
oder das Auto eines Weddinger Jugendstadtrats, der für die
Schließung des Jugendzentrums Putte verantwortlich gewesen
sein soll. In den Achtzigerjahren wurde Asyl zu einem Schwerpunkt
der RZ. Neben den Anschlägen auf die zentrale Sozialhilfestelle
für Asylbewerber verübten die RZ Attentate auf den Leiter
der Berliner Ausländerbehörde, Harald Hollenberg, (Oktober
1986) sowie den Vorsitzenden Richter am Oberverwaltungsgericht,
Günter Korbmacher.
Bei einer bundesweiten Razzia im Dezember 1987 wird unter anderem
Ingrid Strobl verhaftet, der vorgeworfen wurde, Mitglied der Roten
Zora, der Frauenorganisation der RZ, zu sein. 1990 verübten
die RZ einen Anschlag auf "Wohnen 2001", 1991 scheiterte
ein Anschlag auf die Siegessäule. 1999 verhaftet die Polizei
den Karatelehrer Tarek Mousli, in dessen Keller in Prenzlauer Berg
sich jener Sprengstoff befunden haben soll, den die Polizei bereits
1995 entdeckte und der einem Sprengstoffdiebstahl der RZ entstammen
soll. Im Juli 1999 wird Mousli auf freien Fuß gesetzt, im
November erneut verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, "Rädelsführer
der Berliner RZ" gewesen zu sein. In der Folge beschuldigt
Mousli vier Personen der Mitgliedschaft bei den RZ, darunter den
Hausmeister des Kreuzberger Stadtteilzentrums Mehringhof, Alex Haug,
den Mitarbeiter der Forschungsstelle Flucht und Migration, Harald
Glöde, sowie den Mitarbeiter des Akademischen Auslandsdiensts
der TU, Matthias Borgmann. Eine Suche nach angeblichem Sprengstoff
im Mehringhof blieb allerdings erfolglos.
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