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Datum:
18.06.2004
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Zeitung:
ak - analyse + kritik / Nr. 485 /
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Titel:
New Deal in Sachen RZ
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New Deal in Sachen RZ
Vor dem 1. Strafsenat des Kammergerichts Berlin beginnt am 7. Juli
der Prozess gegen Lothar Ebke. Damit wird dem sechsten vom Kronzeugen
Tarek Mousli in Sachen Berliner RZ Beschuldigten der Prozess gemacht.
Lothar Ebke war im April 2000 in Kanada festgenommen worden. Im
Oktober 2003 wurde er nach Deutschland ausgeliefert, im Dezember
dann gegen Auflagen aus der U-Haft entlassen. Ihm wird laut Anklage
der Bundesanwaltschaft (BAW) die Beteiligung an den beiden RZ-Knieschussattentaten
aus den Jahren 1986 und 1987 sowie an den Sprengstoffanschlägen
auf die "Zentrale Sozialhilfestelle für Asylbewerber" 1987
und die Berliner Siegessäule 1991 vorgeworfen. Der Prozess
ist dem Vernehmen nach auf vier Tage terminiert. Zudem teilt das
Kammergericht mit, dass der Senat nur mit drei anstatt fünf
RichterInnen besetzt sein wird. Das ist möglich, "wenn nicht
nach dem Umfang oder der Schwierigkeit der Sache die Mitwirkung
zweier weiterer Richter notwendig erscheint". Mit "Schwierigkeiten
in der Sache" ist in diesem Verfahren fürwahr nicht mehr zu
rechnen: Gegen ein zugesichertes Strafmaß von zwei Jahren
auf Bewährung wird Lothar Ebke ein - zwischen seiner Verteidigung
und der BAW ausgehandeltes und abgesprochenes - Teilgeständnis
ablegen.
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