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Presse

Datum:
19.01.2002

Zeitung:
Berliner Morgenpost

Titel:
Berliner Terrorist gesteht Attentat

Berliner Terrorist gesteht Attentat

Im Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder der Berliner Revolutionären Zellen (RZ) hat es gestern eine überraschende Wende gegeben. Der Angeklagte Rudolf Schindler hat nach acht Monaten des Schweigens ein Teil geständnis abgelegt. Schindler hat demnach unter anderem Schüsse in die Beine eines Berliner Bundesrichters im Jahr 1987 eingestanden. Aufgrund der Aussage kommt Schindler nun nach zwei Jahren Untersuchungshaft zunächst auf freien Fuß. Die Richter gewährten auch seiner mitbeschuldigten Ehefrau Sabine Eckle Haftverschonung. Die Vorsitzende Richterin Gisela Hennig signalisierte ferner, dass - sobald das Urteil rechtskräftig ist - , die Strafe für Schindler nicht höher als drei Jahre und neun Monate ausfallen werde. Schindler und Eckle sind nach Auffassung der Bundesanwaltschaft Rädelsführer der Revolutionären Zellen in Berlin gewesen. Die terroristische Vereinigung war Anfang der 70er-Jahre gegründet worden und ist nach Auffassung der Anklagebehörde für mehr als 180 Anschläge verantwortlich. 25 Jahre agierte die RZ unerkannt im Untergrund, bevor ein ehemaliges Mitglied kurz vor Ablauf der Kronzeugenregelung in das Zeugenschutzprogramm des Bundeskriminalamt kam und auspackte.

Gestern bezeichnete Schindler den Kronzeugen und früheren Weggefährten, Tarek Mousli, als "Verleumder und Lügner". "Ich bin kein Gründungsmitglied der RZ und nie Rädelsführer gewesen", sagte Schindler. In dem Verfahren müssen sich außer Schindler und seier Ehefrau drei weitere mutmaßliche Mitglieder der RZ verantworten. -ker

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