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Presse

Datum:
19.012002

Zeitung:
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Titel:
Schindler nach Geständnis freigelassen

Schindler nach Geständnis freigelassen

Rudolf Schindler hat am Freitag vor dem Berliner Kammergericht seine Tatbeteiligung an einem Sprengstoffanschlag und zwei 1986 und 1987 verübten Schußwaffenattentaten gestanden. In dem Berliner Verfahren stehen seit April des vergangenen Jahres fünf mutmaßliche Aktivisten der "Revolutionären Zellen" unter der Anklage, als Mitglieder einer terroristischen Vereinigung mehrere Sprengstoff- und Schußwaffenanschläge verübt zu haben. Bislang konnte die Bundesanwaltschaft ihre Tatvorwürfe nur auf die Aussagen eines Kronzeugen stützen, der in den achtziger Jahren selbst an terroristischen Aktionen beteiligt war.

Schindler gab nun zu, 1987 in Berlin auf den Vorsitzenden Richter des Bundesverwaltungsgerichtes Günter Korbmacher geschossen zu haben und im Jahr zuvor an einem Knieschußattentat auf den Leiter der Berliner Ausländerbehörde Harald Hollenberg beteiligt gewesen zu sein. Er gestand außerdem seine Beteiligung an einem Sprengstoffanschlag auf die Zentralstelle für Asylbewerber. In den vergangenen neun Monaten hatte sich keiner der fünf Angeklagten zu den Tatvorwürfen geäußert. Durch Schindlers Geständnis, das die Anklage im wesentlichen bestätigt, ist in dem Verfahren nun eine neue Situation entstanden. Schindler und seine mitangeklagte Frau, die sich der Erklärung ihres Mannes angeschlossen hat, wurden am Freitag auf freien Fuß gesetzt, da das nach dem Geständnis zu erwartende Strafmaß durch die Untersuchungshaft zum erheblichen Teil abgegolten ist.

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