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Presse

Datum:
05.07.2002

Zeitung:
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Titel:
"Mein Attentat diente der Gleichberechtigung"

"Mein Attentat diente der Gleichberechtigung"

Im Berliner Prozeß gegen fünf mutmaßliche Mitglieder der terroristischen Vereinigung "Revolutionäre Zellen" (RZ) hat sich am Donnerstag eine Zeugin der Verteidigung selbst bezichtigt, im Oktober 1986 das Schußwaffenattentat auf den Leiter der Berliner Ausländerbehörde Harald Hollenberg ausgeführt zu haben. Die dreiundsechzig Jahre alte Rentnerin Barbara von Werder sagte, sie habe damals die Tat begangen, um zu zeigen, "daß auch Frauen eine solchen Vorgang ausführen können". Das sei für sie "eine Frage der Gleichberechtigung von Männern und Frauen" gewesen. Frau von Werder widersprach mit ihrem Geständnis dem Kornzeugen der Bundesanwaltschaft. Der Mann hatte nach seiner Festnahme im Dezember 1999 seine Mitgliedschaft in den "Revolutionären Zellen" zugegeben und die fünf nunmehr Angeklagten für mehrere in Berlin verübte Sprengstoffanschläge und Schußwaffenattentate verantwortlich gemacht. Im Falle des Anschlags auf den Leiter der Berliner Ausländerbehörde Hollenberg benannte der Kronzeuge Rudolf Schindler und dessen Ehefrau als Täter. Die Zeugin erklärte demgegenüber, sie selbst habe im Oktober 1986 gemeinsam mit Rudolf Schindler das Attentat ausgeführt.

Jochen Staadt

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