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Anmerkungen zum Vorwort
- Beide Gruppen werden hier genannt, obwohl aus
den Texten der Frauenorganisation Rote Zora, im Unterschied zu
den Revolutionären Zellen, keine direkte Bezugnahme auf die
sogenannte Militanzdebatte Ende der 60er Jahre erfolgt, aber eindeutig
auf die Geschichte der Frauenbewegung seit der Studentenbewegung
hingewiesen wird.
- Alle bisher strafrechtlich verwandten Kenntnisse
stützen sich auf die "Aussagen" von Hermann Feiling,
die diesem nach seiner schweren Verletzung unter unmenschlichen
Bedingungen abgepreßt wurden (siehe
S. 665 ff.)
- § 88a StGB: Verfassungsfeindliche Befürwortung
von Straftaten (1976 eingeführt, 1980 wieder abgeschafft)
§ 129a StGB: Bildung und Unterstützung einer terroristischen
Vereinigung
- Aus Anlaß des Prozesses gegen Ingrid Strobl
definierte die Bundesanwaltschaft die "anschlagsrelevanten
Themen", und meinte damit die Bereiche Bevölkerungspolitik,
Gen- und Reproduktionstechnologie, Sextourismus & Frauenhandel.
(Siehe S. 681)
- Siehe: Spiegel 32/1976
- Siehe S. 628 ff.
- Siehe: Schwarze Texte. Politische Zensur
in der BRD. 1968 bis heute. Berlin- Amsterdam: Edition ID- Archiv,
1989.
- Siehe: Gerd Albartus ist Tod. S. 20 ff.
- Siehe: Das Ende unserer Politik, S. 35 ff.
- Siehe: konkret dokument: RAF: Wir müssen
das Neue suchen. August 1992 Neben einer Gruppe der Revolutionären
Zellen, erklärt auch die RAF mit einer Erklärung ausführlich
die Beendigung des bewaffneten Kampfes.
- Siehe S. 165 ff.
- So wird z.B. im ak 338 vom 13.1.92 in
dem Artikel "Fragen und Antworten zum RZ- Papier" (Gerd
Albartus ist tot) die Authenzität des Textes in Frage gestellt.
Begründet wird das mit dem vehementen Hinweis der RZ auf
eine "Selektion der jüdischen Geiseln in Entebbe",
an der die RZ- Mitglieder Böse und Kuhlmann beteiligt gewesen
wären. Ein Beweis dieser weitreichenden Aussage wird, laut
ak, aber von der RZ nicht geliefert.
- Das vorliegende Buch ist sozusagen Ergebnis
eines "Projekts im Prozess". Geplant und angekündigt
war ein auf die aktuelle Diskussion bezogener Materialienband.
Bei der Arbeit wurde deutlich, daß eigentlich ein grundlegendes
Buch zur Geschichte der RZ/ Rote Zora vonnöten sei. Herausgekommen
sind die beiden Bände, die die Geschichte von RZ/ Rote Zora
zum Ausgangspunkt haben und von dieser Seite in die Debatte einfließen
sollen.
- Als eines von vielen Beispielen ließe
sich die Funktion und Wirkung des 1985 erschienen Buches von Stefan
Aust 'Der Baader- Meinhof- Komplex' anführen.
- RZ- Verlautbahrungen zur persönlichen
Entwicklung von ehemaligen Mitgliedern existieren zu: Hans- Joachim
Klein nach seinem Ausstieg aus der Guerilla (1976, s.S. 190 ff.)
und Gerd Albartus nach seinem Tod (1991, s.S. 20 ff.).
- Um die Dimension des Themas Antizionismus/
Antisemitismus in der Linken noch einmal zu verdeutlichen, soll
hier eine Publikation als Beispiel angeführt werden. Eike
Geisel und Mario Offenberg sind die Herausgeber des 1975 im Verlag
Klaus Wagenbach veröffentlichten Buches von Nathan Weinstock
'Das Ende Israels? Nahostkonflikt und Geschichte des Zionismus'.
Dort schreiben Geisel/ Offenberg im Vorwort: "Der israelische
Staat ist auf Gedeih und Verderb zwar von außen abhängig,
doch er bedarf auch der inneren Legitimation. Der Zionismus muß
erst die israelischen Massen beherrschen, damit diese willfähriges
Opfer und Exekutor kolonialistischer Politik werden. Sie müssen
zuerst besiegt sein, ehe sie die anderen niederhalten können.
Der ökonomischen und gesellschaftlichen Entrechtung der israelischen
Massen korrespondiert die herrschende Volksgemeinschaftsideologie,
die desto aggressiver verabreicht wird, je brüchiger sich
die angebliche Klassenharmonie darstellt. [...] Der Zionismus
gibt vor, die angeblich ewige jüdische Frage mit der Emigration
nach Palästina zu lösen. In Wirklichkeit hat er für
Juden dort nichts zu bieten als das 'größte jüdische
Ghetto der Geschichte.'" (Zitat im Zitat aus einem Flugblatt
der Israelischen Sozialistischen Organisation "Matzpén"
zu einer Tagung des Zionistischen Weltkongresses in Jerusalem,
Januar 1972). Dieses Zitat hat keineswegs den Zweck, antizionistische
bzw. antisemitische Äußerungen der Linken zu legitimieren
und den Autoren diesbezüglich einen Vorwurf zu machen. Das
Wagenbach- Buch von 1975 verweist vielmehr auf den allgemeinen
Konsens der deutschen Linken hinsichtlich des Themas "Antizionismus"
Anfang und Mitte der 70er Jahre. Wenn Eike Geisel und andere Altlinke
heutzutage jede linke Israelkritik als antisemitisch auslegen,
ist das ihr gutes Recht, aber wenig hilfreich, um die Problematik
in ihrer historischen Entwicklung zu verstehen und daraus - gerade
angesicht eines konkret sich zeigenden massiven Antisemitismus
- Konsequenzen zu ziehen. Es kann also nicht darum gehen, offensichtlich
antisemitische Äußerungen der Linken zum Zweck der
Denunziation mit Zitaten zu belegen. Vielmehr sollte es Aufgabe
sein, den Kontext dieser Politik darzustellen und zu untersuchen.
Als Beispiel für einen diskussionsanregenden Beitrag sei
hier das Vorwort von Detlev Claussen in dem Buch 'Vom Antizionismus
zum Antisemitismus' von Léon Poliakov (Ça ira
Verlag, 1992) genannt. Weitere Literatur zum Thema siehe Anhang.
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