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Früchte des Zorns

"Revolutionärer Zauber"- Praxisanleitungen einiger norddeutscher Revolutionärer Zellen

(Dezember 81)

Der 21jährige Genosse Andreas ist tot, er starb nicht den alltäglichen Metropolentod.

Andreas war mobilisiert, hatte seinen Haß gegens System in Mut und Kraft verwandelt. Er hatte andere Lebensformen kennengelernt, der totale Widerspruch zu dem sonst Erlebten. Anstatt Streß, Konkurrenzkampf, Isolation hat er Liebe, Kollektivität, Freiheit versucht zu leben. Doch mußte - auch - Andreas erkennen, daß der Staat jeden radikalen Versuch neuer Arten des Zusammenlebens (Hausbesetzungen o.ä.) mit aller Gewalt zerstören will.

Andreas ist losgezogen, hat ne Aktion gemacht und mußte für Unwissenheit über Anwendung und Wirkung eines Brandsatzes mit seinem Leben bezahlen.

Dieser vermeidbare Unfall hat uns stark getroffen. Wir planten zwar schon seit längerem ne Broschüre zum klandestinen Kampf rauszubringen, doch ausschlaggebend war Andreas Tod.

explosiveDenn es ist gefährlich, ohne genaues Wissen über den bewaffneten Kampf loszuziehen, irgendeine Aktion zu machen und zu hoffen, es wird schon alles gut gehen. "Deshalb gilt es, die Technik des bewaffneten Kampfes zu erlernen [...], und das heißt zunächst ganz praktisch: die Aneignung von Wissen z.B. über den Bau und die Funktionsweise von Brand- und Sprengsätzen. Über das Fälschen von Papieren aller Art, über die Herstellung und Verbreitung der eigenen Propaganda (Zeitungen, Flugblätter, Sender). Das bedeutet das strikte Einhalten von Sicherheitsmaßnahmen zum Selbstschutz (beim Quatschen bei Treffs) und schließlich den Aufbau eines logistischen Rahmens, der über die momentane Anforderung hinausgeht (Materialdepots, Untertauchmöglichkeiten)". (Zitat aus Revolutionärer Zorn Nr. 6)

In den letzten Jahren ist zwar ne Menge zum klandestinen Kampf rausgekommen (Handbuch zur Selbsthilfe, Do it, Ruhe in Land, Guerilla Diffusa u.ä.), meistens waren die Bauanleitungen, z.B. zu Spreng- und Brandsätzen so kompliziert, daß sie keiner mehr verstand oder höllisch gefährlich, daß einige Genossen mit schweren Verletzungen dafür bezahlen mußten.

Oft fehlt auch jede Beschreibung über Wirkung und Anwendung des - tödlichen - Materials, welches wir benutzen, darum gehen einige unachtsam damit um und bekamen die Quittung für ihr Handeln böse zu spüren (erinnert sei nur an den Genossen Hermann Feiling [5]). Wir empfehlen: Hände weg von solchen Anleitungen! Schaut in ein gutes Chemiebuch, was ihr da eigentlich durch die Gegend transportiert. Organisiert Lehrgänge, experimentiert mit kleinen Mengen (Wirkungsweise), zündet mal nen Molli usw. Es ist auch wichtig, viele verschiedene Techniken zu beherrschen, um in jeder Situation die richtige Technik einzusetzen.

Zum Schluß: in dieser Broschüre fehlt z.B. die Anleitung zum Waffengebrauch und ne ausgedehnte Abhandlung über Spurenverhinderung, was für euch aber nur heißen kann, sich selbst fortzubilden (recht einfach, denn die Gegenseite produziert viel Schriftliches darüber). Auch solltet ihr "unsere" Techniken weiterentwickeln und in ner Broschüre unters Volk bringen, damit Unfälle vermieden werden können/müssen!

Nun aber viel Spaß beim Lesen, Experimentieren und anw...!!!

Schafft viele Revolutionäre Zellen.


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