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VS

NRW 1995

3.1.9   Revolutionäre Zellen (RZ)/Rote Zora

Taterklärung einer Revolutionären Zelle (RZ)

In der Ausgabe Nr. 337 vom 22. Juni veröffentlichte "Interim" eine Taterklärung zu einem - bisher offenbar nicht durchgeführten - Bombenanschlag auf die Trasse der Teststrecke des Transrapid im Emsland in der Nacht zum 12. Juni 1995.

Die Taterklärung mit dem Kopf "Revolutionäre Zellen - Tendenz Für Die Internationale Soziale Revolution hier: Abteilung Unternehmensberatung, Betr. Magnetschwebebahn" ist adressiert "An das Unternehmenskonsortium: Bundesrepublik Deutschland, AEG, Hoch-Tief-AG, Deutsche Bahn AG, Dyckerhoff und Widmann Bau GmbH Industrie AG, Deutsche Bank AG" und fordert dazu auf, den Bau einer Transrapid-Trasse zu unterlassen. Begründet wird dies mit der potentiellen Gefährdung des Bauvorhabens durch Anschläge. Die unbekannten Verfasser prangern dann den geplanten Bau der Magnetschwebebahn als ein Projekt einer von aller moralischen und sozialen Verantwortung verlassenen Politik an. Das Kräfteverhältnis könne nicht durch solche einzelnen Aktionen wesentlich verändert werden, sondern nur durch einen massenhaften Protest sowie durch gesellschaftlichen Druck.

Neuer Sprengstoffanschlag der "Roten Zora"

Vermutlich während des Zeitraums vom 24. bis 26. Juli 1995 verübte die linksterroristische Frauengruppe "Rote Zora" einen Sprengstoffanschlag auf ein Zweigwerk der Lürssen Werft in Lemwerder bei Bremen. Die Täterinnen sprengten ein Loch in die Außenwand einer Werkshalle. In einer mehrseitigen Taterklärung, die der Frankfurter Rundschau am 27. Juli 1995 zuging, übernahm die "Rote Zora" die Verantwortung für diesen Anschlag. Der Lürssen Werft wird vorgeworfen, einer der Rüstungslieferanten für das türkische Regime, "das einen mörderischen Krieg gegen die Kurdinnen führt", zu sein. Politisches Ziel des Anschlags sei es: "... die Passivität vieler Frauen- und linker Zusammenhänge gegenüber dem kurdischen Widerstand und der massiven Repression an den hier Zuflucht suchenden und den Widerstand zuhause unterstützenden Kurdinnen aufzubrechen".

Die Taterklärung steht in Kontinuität mit den Taterklärungen der "Roten Zora" zum Anschlag gegen Versorgungsfahrzeuge einer Firma in Nürnberg und Meilitz/Gera vom 13. Juli 1994 sowie der von der "Roten Zora" herausgegebenen Schrift "Mili's Tanz auf dem Eis" vom Dezember 1993.

Die "Rote Zora" hat damit ihre bereits 1994 wieder aufgenommene Anschlagstätigkeit fortgesetzt; mit weiteren Anschlägen dieser terroristischen Vereinigung ist zu rechnen.

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