Hamburg 1996
Auf der Ebene des linksextremistischen Terrorismus gibt es Anzeichen
für eine Entschärfung der Bedrohungslage. Dennoch kann es keine
umfassende Entwarnung geben.
Die Ankündigung der RAF von 1992, auf gezielte Tötungsaktionen
einstweilen zu verzichten, hatte ein weiteres Jahr Bestand. Die sich
theoretisch und praktisch auf die RAF beziehende terroristische Gruppierung
"Antiimperialistische Zelle" (AIZ) wurde offenbar durch
die Verhaftung zweier mutmaßlicher Täter nachhaltig
geschwächt, so daß 1996 keine neuen Anschläge verübt
wurden.
Die terroristischen "Revolutionären Zellen" (RZ)
hatten seit einigen Jahren als tatsächlich handelndes
Bedrohungspotential an Bedeutung verloren. Auch unter dem Zeichen der dem
RZ-Bereich zuzurechnenden Frauengruppe "Rote Zora" wurde
1996 kein neuer Anschlag verübt. Das Prinzip der RZ, mit Gewalt aus
kleinen, autonomen Kernen heraus zu agieren, wurde jedoch auch in Hamburg
bei Anschlägen sog. "Autonomer"
berücksichtigt.
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