RAF und RZ? Terror ändert sein Gesicht.
Bewaffneter Kampf zur Zerschlagung des Imperialismus - das war über
zwei Jahrzehnte die Doktrin der Roten Armee Fraktion", kurz
RAF. Mit Mordanschlägen auf hochrangige Personen in Staat und
Wirtschaft wollte die RAF die Beseitigung der bestehenden Staats- und
Gesellschaftsordnung und zugleich die Freilassung ihrer inhaftierten
Genossen erzwingen. Aber die Rechnung der Terroristen ging nicht auf. Die
Bevölkerung hatte für sie nur Ablehnung übrig, der Staat
erwies sich als nicht erpreßbar.
Im April 1998 wurde schließlich ein von März datierendes
achtseitiges Schreiben der RAF bekannt, in dem das Ende ihres
Projektes" verkündet wurde: die Stadtguerilla in Form der
RAF" sei nun Geschichte. An Legitimität und Notwendigkeit des
Widerstandes gegen die staatliche und gesellschaftliche Ordnung hält
die RAF hingegen fest; sie propagiert ein nicht näher definiertes
Befreiungsprojekt der Zukunft":
Es müsse alles getan werden, was sinnvoll und möglich ist,
damit eine Welt jenseits des Kapitalismus entstehen kann."
(Rote Armee Fraktion, März 1998)
Wenn auch die Rote Armee Fraktion" mit diesem Schreiben ihr
endgültiges Ende gefunden hat, bleibt die Bedrohung durch militante
Linksextremisten weiterhin bestehen.
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