Anschlagserklärung der Roten Zora
Neonazistische Aufmärsche, Angriffe und Morde sind wieder
Alltag in diesem Land, genauso wie die darauf folgenden öffentlichen
politischen Rituale der Bekundung von Abscheu und Bedauern. Die
Hintergründe von Solingen offenbaren, daß die rassistische
Mobilisierung von Staat und Bullen nicht nur geduldet oder sogar
gefördert und gewollt, sondern selbst in der Zuspitzung - Mord
- kein Ausrutscher ist: in Solingen wurde mithilfe des Verfassungsschutzes
eine neonazistische Mörderbande aufgebaut, aktiviert und vor
Verfolgung geschützt. Fünf türkische Frauen und Mädchen
starben daran.
Die rassistische Mobilisierung dient als Begründung für
die neue staatliche Ausländer- und Flüchtlingspolitik.
Vor dem Hintergrund der Angriffe auf geflüchtete Menschen wird
für eine Stimmung gesorgt, die jede unmenschliche Behandlung
von Flüchtlingen möglich machen soll.
Mit Hungerstreiks, Demonstrationen, Besuchen bei der Stadtverwaltung,
Annahmeverweigerung oder aus-demFensterwerfen der Eßpakete
haben viele geflüchtete Frauen und Männer gegen ihre Ausgrenzung
aus der Sozialhilfe und die Versorgung mit Eßpaketen protestiert.
Wurden ihnen schon in ihren Herkunftsländern ihre eigenständigen
(Über-) Lebensbedingungen geraubt, so müssen sie sich
hier gegen deren weitere Zerstörung durch rassistische Sonderbehandlung
wehren. Sie kämpfen gegen das neue, am 1.11.93 inkraftgetretene
Sondergesetz, das sie zu Menschen "minderer Qualität" stempeln
soll und ihnen ein Recht auf menschenwürdiges Leben abspricht.
Zum ersten Mal in der deutschen Nachkriegsgeschichte wird eine gesellschaftliche
Gruppe insgesamt (geflüchtete Frauen, Kinder und Männer
ohne deutschen Paß) aus dem sogenannten Existenzminimum der
Sozialhilfe ausgesondert.
Auf BRD-Boden werden sie in Lager mit Mauern, Zäunen und Wachdiensten
drumherum gesperrt, in denen sie unter entmündigenden Bedingungen
auf engstem Raum leben müssen. Geflohen aus Ländern Osteuropas,
Afrikas, Asiens, vor nationalistischen, rassistischen Kriegen und
Machtkämpfen, vor Vergewaltigung, rassistischer Verfolgung,
Zerstörung und Perspektivlosigkeit infolge der Zerschlagung
ihrer' sozialen Strukturen, werden sie hier zu Armutsflüchtlingen
und Überflußbevölkerung gemacht und durch die Sondergesetze
dann festgeschrieben.
Die staatliche Flüchtlingspolitik ist der verlängerte
Arm einer Plünderungs- und Zerstörungspolitik in den Herkunftsländern
der Flüchtlinge, die von den reichen Metropolenregimen und
Banken zur Durchsetzung ihrer patriarchalen "Neuen Weltordnung"
gemanagt und gefördert wird. Die Menschen in den verarmten
Ländern dieser Erde werden von den Herrschenden schon seit
Jahrzehnten als "Überbevölkerung" definiert ("Weltbevölkerungsproblem",
"Bevölkerungsexplosion", "B-Bombe" etc.).
Die, die es schaffen hierherzukommen, werden jetzt mit der gleichen
Politik und Ideologie konfrontiert.
Das Sondergesetz soll die Flüchtlinge abschrecken, hierherzukommen,
den Aufenthalt so unerträglich und die Deportation so reibungslos
wie möglich "durchführbar" machen. Nachdem schon die Kriegsflüchtlinge
aus Bosnien nur in die BRD gelassen wurden/werden, wenn Privatpersonen
ihre Unterhaltskosten übernehmen, tritt das sog. Asylbewerber-Leistungsgesetz
für neuankommende Flüchtlinge jetzt generell an die Stelle
von Sozialhilfe. Es besteht aus einem entwürdigenden, entmündigenden
System von "Sachleistungen" (Gutscheine, Altkleider, Zwangsverpflegung...).
Die Geldlosigkeit wiegt in einer Welt, die fast alle Lebensäußerungen
und Befriedigung von Bedürfnissen an Geld koppelt, besonders
schwer. Sie soll ihnen die Möglichkeit nehmen, sich selbst
zu versorgen, an ihre Lebensgewohnheiten anzuknüpfen, Kontakte
und soziales Leben miteinander zu unterhalten und sie damit der
rassistischen Willkür der Behörden ausliefern. Erfahrungsaustausch
und Beratung mit anderen sollen verhindert, AnwältInnen nicht
mehr bezahlt und damit die zusammengestrichenen Rechtsspielräume
faktisch abgeschafft werden.
Auch die medizinische Versorgung wurde drastisch eingeschränkt.
Nur akut lebensbedrohliche und ansteckende Krankheiten werden behandelt,
nicht aber chronische Krankheiten oder langfristige Folgen von Unterernährung,
Folter, Kriegsverletzungen und (sexuellen) Gewalterfahrungen ...was
und wer behandelt wird, unterliegt zusätzlich der Willkür
der Behörden. Die Geldlosigkeit wird gekoppelt mit Zwangsarbeit
zu Stundenlöhnen von 2,-DM, bei Verweigerung kann selbst das
lächerliche Taschengeld (40 DM pro Kind und 80 DM pro Heranwachsendem
und Erwachsenem im Monat) abgezogen werden - das alles ist verbunden
mit der unausweichlichen Aussicht auf Deportation.
Wer es schafft, länger als drei Monate hier zu bleiben, unterliegt
zwar nicht mehr dem Arbeitsverbot. Aber nur die allerbilligsten
und schlechtesten Jobs, die Menschen mit westeuropäischen Pässen
nicht annehmen, können Flüchtlinge ergattern.
Wegen der Aussichtslosigkeit, unter dem neuen Asylunrecht hier
bleiben zu können, ziehen sich immer mehr Flüchtlinge,
darunter auch Familien, in die Illegalität zurück. Das
bedeutet eine noch extremere existentielle Unsicherheit, Hunger
und Wohnraumnot. Um hier leben zu können, haben viele Frauen
keine andere Wahl, als sich als Illegale den Sex-Geschäftemachern
auszuliefern.
Ein Erfolg der Kämpfe der geflüchteten Frauen und Männer
ist es, daß z. B. Köln wieder die reduzierte Sozialhilfe,
zahlt und Freiburg zumindest an die Flüchtlinge, die länger
als 1 Jahr in der BRD sind.
Kompromißbereit sind einige Städte und Gemeinden
auch deshalb, weil die Vergabe von Sachleistungen ein Mehraufwand
an Verwaltung und Organisation bedeutet. Aus diesem Grund weigerten
sich z. B. Berlin, Hamburg, Kassel und viele mehr, das Sachleistungsprinzip
einzuführen. Weil es jedoch von politischem Interesse ist,
die unmenschliche Behandlung gegen die geflüchteten Menschen
durchzusetzen, gibt es mittlerweile einen neuen Vorstoß von
Birzele (Innenminister BaWü), das Sachleistungsprinzip auf
ALLE Flüchtlinge auszuweiten, unabhängig davon, wie lange
sie schon in der BRD sind. Das gilt es zu.verhindern!!!
Für findige Unternehmer bedeutet die Vergabe von Eßpaketen
einen neuen Markt und zusätzlichen Profit. Der Warenwert der
Pakete liegt deutlich unter dem Preis, den die Städte dafür
bezahlen. Die Kosten für Verpackung, Transport ...werden auf
die Flüchtlinge abgewälzt. Somit erhalten die Flüchtlinge
tatsächlich nur noch den Gegenwert von ca. 50 % der ihnen eigentlich
zustehenden Sozialhilfe.
Steigern läßt sich der Profit für die Unternehmer
zusätzlich durch die miese Qualität der Lebensmittel.
Alte und verdorbene Ware, die sich in den Geschäften nicht
mehr verkaufen läßt, wird per Paket an Flüchtlinge
verteilt. Wenn diese sich weigern, diesen Dreck zu essen, werden
sie von Guten Deutschen der Undankbarkeit überführt.
In dem Geschäft mit der Lebensmittel-Unterversorgung von geflüchteten
Frauen, 'Kindern und Männern ist der bayrische Unternehmer
Herbert Weigl der Hauptprofiteur und einer der wichtigsten Absahner
der staatlichen Flüchtlingspolitik: Die Firma Weigl in Nürnberg
sicherte sich die Verträge für die Belieferung sämtlicher
Flüchtlingsunterkünfte in Bayern und vieler in anderen
Bundesländern. Um seinen Profit zu maximieren, läßt
Weigl über seine Tochterfirma MEIGO billig Gemüse- und
Früchtekonserven in der Ex-DDR produzieren. MEIGO (sitzt in
der Nähe von Gera und in Berlin) beliefert vor allem die Flüchtlingsunterkünfte
in Sachsen, Thüringen, Brandenburg, Berlin, aber auch in westlichen
Bundesländern, z. B. in NRW. Mittlerweile verdient Weigl/MEIGO
bundesweit auf Kosten von über 20.000 geflüchteten Menschen,
die von ihm (laut Monitor-Bericht im März 94) zwangsverpflegt
werden. Weigl-Fleisch in Hirscheid/Bayern liefert das manchmal schon
grün angelaufene Fleisch, eine weitere Weigl-Tochter, OGEVA
in Leipzig, stellt die Konserven für die Pakete her, während
die Blechverpackungen von seiner Beteiligungsfirma CANTOP in Eisenhüttenstadt
kommen.
Für die geflüchteten Frauen, Kinder und Männer bedeutet
Paketverpflegung, Entmündigung und Erniedrigung. Zu der entwürdigenden
Unterbringung in Heimen und Lagern (abgeschottet von der übrigen
Bevölkerung, mit Zaun und Wachpersonal, Eingangs- und Ausgangskontrollen,
Besuche nur entsprechend der Lagerverordnung...) kommt der Zwang,
das zu essen, was ihnen vorgesetzt wird. Der letzte Ausdruck von
Selbstversorgung, -verantwortung und -vertrauen soll zerstört
werden.
Die praktizierte Verteilung von Essenspaketen in
Flüchtlingshäusern und -lagern ist eine Form von Zwangsverpflegung,
die es hier in der Psychiatrie und im Knast gibt. Immer ist damit
Enteignung, Entfremdung, gezielte Demütigung und Entwürdigung
gewollt, um selbstverantwortliches, selbstbewußtes Handeln
zu unterbinden, um soziale Erfahrungen auf ein Minimum zu reduzieren,
um widerständiges und sich verweigerndes Verhalten zu brechen.
Das "perfekte" Verwaltetwerden als deutsche Spezialität versucht
immer wieder, Menschen zu einer abhängigen, bürokratisch
handhabbaren Masse zu "formen", an der Menschenverachtendes leicht
praktiziert werden kann. Doch die geflüchteten Frauen und Männer
machen den Schreibtischtätern und gierigen Geschäftemachern
einen Strich durch ihre Rechnung !
Nahrungszubereitung und Essen findet im sozialen Kontext statt.
Das, was wir essen, wer und wie wir es zubereiten, wo und wie wir
essen, hat etwas mit unseren Gewohnheiten, Traditionen, sozialen
Strukturen ...einerseits und mit geschlechtlicher Arbeitsteilung,
sozialer und technologischer Zerstörung, Entfremdung, Enteignung...andererseits
zu tun.
In den meisten Gesellschaften der Welt ist patriarchal durchgesetzt,
daß Frauen für die Reproduktion der (Männer der)
Familie oder häufig ohne Mann für die Kinder zuständig
sind, d.h. sie haben die Arbeit und Verantwortung dafür zu
tragen.
Die Sondergesetze sind nicht geschlechtsneutral. Die Anwendung
des sog. Asylbewerber-Sachleistungsgesetzes richtet sich in besonderer
Weise gegen die geflüchteten Frauen.
Gewollt minderwertige Zwangsverpflegung erschwert die Versorgung
der Familie, belastet die Frauen, macht die weibliche Reproduktionsarbeit
unter den Lager- und Zwangsverpflegungsbedingungen zu einer familiären
Mehrarbeit und Elendsverwaltung, gerade für die Frauen mit
Kindern.
Fertigessen und Paketversorgung zielt auch auf kulturelle Unterwerfung,
ist Teil der Enteignung und Zerstörung der traditionellen weiblichen
Lebens- und Reproduktions-Tätigkeiten, ihrer Kenntnisse und
Fähigkeiten und damit auch des Selbstverständnisses und
Selbstbewußtseins von Frauen. Sie verhindert eine oft selbstverständliche
Gastfreundschaft, Kommunikation und soziale Anerkennung beim gemeinsamen
Essen sind nicht mehr möglich.
Die Sondergesetze unterstützen die Erhaltung und Erneuerung
der patriarchalen Gewaltverhältnisse. Frauen geraten unter
den Lagerbedingungen in die verstärkte Abhängigkeit sowohl
von ihren Männern als auch von den patriarchal-rassistischen
Institutionen (der Flüchtlingsverwaltung) und ihren VertreterInnen.
Männliche Aggression richtet sich gegen die Frauen, die ihrer
Rolle nicht mehr gerecht werden können, für das Essen
der Familie verantwortlich zu sein. Die Bedingungen der Unterkunft,
das Fehlen jeglicher Rückzugsmöglichkeiten für Frauen,
der Wegfall der weiblichen Verwandtschaftsbeziehungen. . . steigern
die Situation der Frauen oft ins Unerträgliche. Sexuelle Angriffe,
Nötigungen, Erpressungen, Vergewaltigungen durch Aufseher
und Lagerbewohner gehören zu ihrem Alltag.
Sprachschwierigkeiten, Verpflegungsprobleme verstärken für
die Frauen die Isolation; selbst das Einkaufen fällt weg, Einladungen
und Feste sind zusätzlich erschwert. Andere Möglichkeiten
der Geldbeschaffung durch Arbeit sind für Männer einfacher,
da sie das öffentliche Leben für sich beanspruchen und
sich frei von Reproduktions-Verantwortung bewegen können. Den
Frauen bleiben allenfalls die noch schlechter bezahlten Jobs
wie Putzen, Prostitution, Betteln.
Der Widerstand und Kampf der geflüchteten Frauen dreht sich
vor allem um die Fragen der sozialen Reproduktion, um die Erneuerung
der durch Flucht- und Lagerbedingungen weitgehend zerstörten
sozialen Beziehungen, auch der Frauen untereinander, jenseits von
Verwertbarkeit und sexueller Verfügbarkeit, gewaltsamer Zurichtung
und Unterwerfung, für Leben und Existenz in Menschenwürde.
Die staatliche Flüchtlingspolitik, begleitet von den unvermindert
anhaltenden Pogromen gegen MigrantInnen und Angriffen auf
Obdachlose, Behinderte etc., ist ein Schrittmacher zur Durchsetzung
einer in der BRD-Nachkriegsgeschichte bisher unbekannten
gesellschaftlichen Polarisierung.
Das seine Macht in rassistischen, sexistischen und sozialen Angriffen
erneuernde kapitalistische Patriarchat erhebt die Verwertbarkeit
der Menschen zum Maßstab ihrer Existenzberechtigung und erklärt
auch in der Metropole die Nicht-Verwertbaren zu Überflußbevölkerung,
deren Existenzrecht wieder ganz offen infragegestellt und die entsprechend
"sonderbehandelt" werden dürfen.
Die Sondergesetze gegen geflüchtete Menschen stehen in einer
Reihe mit einer generellen Politik der Aussonderung von alten,
behinderten, kranken und armen Menschen.
Zum einen wird damit Anpassung und Unterwerfung unter eine verschärfte
Ausbeutungsordnung erzwungen: Wachsende Arbeitslosigkeit, Armut,
damit einhergehend die Ausweitung und Legalisierung des sog. zweiten
Arbeitsmarktes (miese Löhne ohne Sozialabsicherung und Kündigungsschutz).
Insbesondere sind davon Migrantinnen und auch Frauen mit deutschem
Paß betroffen. Zugleich wurde auch der illegale ("3. ") Arbeitsmarkt
ausgeweitet, der auch die einzige Erwerbsmöglichkeit für
illegal hier lebende Migrantinnen ist (Ausweitung von Prostitution
und Frauenhandel aus Osteuropa von, Putzstellen und fliegendem
Handel etc.).
Zudem erneuern und verfestigen sich die patriarchalen Strukturen,
Frauen werden zunehmend und verschärft mit sexueller Gewalt
und Ausbeutung konfrontiert. Die hohe Frauenarbeitslosigkeit, insbesondere
in der Ex-DDR, zwingt Frauen in üble Ausbeutungsverhältnisse
mit sexistischen Belästigungen am Arbeitsplatz und in stärkere
ökonomische Abhängigkeit von Männern. Den Angriffen
gegen sexuelle Gewalt durch die Frauen-Lesbenbewegung stellen Männer
sich zunehmend organisiert entgegen - z. B. "Mißbrauch mit
dem Mißbrauch" ..
Die Existenzbedrohung (das macht ihren Status als "Überbevölkerung"
aus) der Illegalen, der Kriegsflüchtlinge und der dem neuen
Asylverfahren unterliegenden Menschen ist direkt umsetzbar in extreme
Ausbeutbarkeit für die Ausweitung des z. und 3. Arbeitsmarktes
und damit den Herrschenden äußerst willkommen. Sie dienen
als "Bodensatz" für die Angriffe auf die Löhne insgesamt,
mit denen die Herrschenden die deutsche ökonomische Vormachtstellung
wieder stabilisieren - von vielen Menschen bis hin zu den "Multikultis"
wird das sogar begrüßt.
/Neue Gesetze und Streichungen im gesamten sozialen Bereich haben
faktisch das alte Sozial- und Gesundheitssystem abgeschafft, wovon
am härtesten Kranke, Behinderte, Alte, Drogenabhängige
und Obdachlose betroffen sind.
Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen, d.h. wer kann, bezahlt,
wer es nicht kann, soll auch nicht leben oder schneller sterben.
Euthanasie, sog. Sterbehilfe und eugenische Maßnahmen nach
den Kriterien lebenswert und lebensunwert sind nicht nur wieder
diskutierbar geworden, sondern sie werden bereits praktiziert und
eingefordert.
- Die Durchsetzung der pränatalen Kontrolle gegen die Frauen
mit dem Zwang, gesunde, leistungsfähige Kinder zur Welt zu
bringen und sich selbst "gesund" d.h. verwertbar zu halten
- das neue Gesetz zur Zwangssterilisierung
- die Ermordung und das Sterbemassen von Alten und Pflegebedürftigen
- die Diskussion um das "Lebensrecht" behinderter Neugeborener
- die Einrichtung von sog. Ethik-Instituten zur Legitimierung
dieser Maßnahmen...
sind Puzzlestücke einer Bevölkerungspolitik, die nach
den Kriterien "wertes und unwertes Leben" aussortiert. Wieder gesellschaftsfähig
und in konkrete Realität umgesetzt wird die Haltung, die in
Deutschland nach Auschwitz führte.
Zugleich mit der zunehmenden Ausbeutung und Armut wächst die
rassistische, antisemitische und die sexistische Gewalt und Ausbeutung.
Um die patriarchalen kapitalistischen Machtverhältnisse neu
zu festigen, muß die Mehrheit der weißen deutschen nicht
jüdischen Bevölkerung in die Teilhabe an der gesellschaftlichen
Macht (über ihre Privilegiensicherung und ihre Ausübung
sexistischer und rassistischer Gewalt) einbezogen werden -sie weiß,
was sie zu verteidigen hat, als Deutsche, als Weiße, als Männer.
Geflüchtete Frauen und Männer werden von den HERRschenden
wie vom Fußvolk verantwortlich gemacht für die Verschärfung
von Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot und Sozialraub. Darüber stärkt
sich das rechte nationalistische Klima und sichert so die Wiederherstellung
und Neuformierung des gesellschaftlichen Konsens.
Mit vielfältigen Aktionen - Kampagnen gegen Lager, Sondergesetze
und Zwangsverpflegung, Aktionen gegen Abschiebungen und Abschiebeknäste,
beginnende Organisierung von Zuflucht und Kirchenasyl usw. - trägt
eine Minderheit in dieser Gesellschaft dazu bei, diesen sexistischen,
rassistischen, antisemitischen Konsens zu durchbrechen.
Unser Beitrag dazu:
In der Nacht des 12. / 13. Juni ließen wir unsere feurige
Wut an diversen LKWs der Firma Weigl/MEIGO in Nürnberg
und Meilitz/Gera aus.
MEIG0, WEIGL UND ALLE ANDEREN PROFITEURE: RAUS AUS DEM GESCHÄFT
MIT GEFLÜCHTETEN MENSCHEN!!!
Wir unterstützen damit die Forderungen der geflüchteten
Frauen und Männer.
"Wir wollen ein menschliches Leben"
"Abschaffung der Eßpakete und der Massenverpflegung, volle
Auszahlung der Sozialhilfe "
"Bargeld statt Sachleistung"
"Gegen die medizinische Unterversorgung - für die medizinische
Gleichbehandlung Aller"
"Gegen getragene Kleidung - volle Sozialhilfe"
"Gegen die Zwangsarbeit -für die Aufhebung des Arbeitsverbots"
.
"Weg mit dem rassistischen Asylbewerberleistungsgesetz"
."Weg mit den Abschiebeknästen "
"Gegen die rassistischen Abschiebegesetze -für ein Bleiberecht
für alle "
FÜR EIN EXISTENZRECHT ALLER AUSGEGRENZTEN JENSEITS VON PATRIARCHAL-KAPITALISTISCHEN
LEISTUNGS- UND VERWERTUNGSNORMEN
BLEIBERECHT FÜR ALLE GEFLÜCHTETEN FRAUEN, KINDER UND
MÄNNER
R0TE ZORA
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