www.freilassung.de
Zurück zur Startseite  
RZ / Rote Zora

interim 492 vom 27 Januar 2000

Einige Stichpunkte zur Biographie von Tarek Mousli:

Das folgende ist eine subjektive Einschätzung eines Menschen, der Tarek länger mehr oder weniger gut kennt. Die Punkte erheben keinen Anspruch darauf, Tarek in seiner ganzen Person zu beschreiben, sollen aber den Konflikt für all die nachvollziehbarer machen, die ihn nicht persönlich kennen.

Tarek Mousli wird am 19.3.1959 in Beirut Libanon geboren. Seine Mutter ist Deutsche, sein Vater ist saudiarabischer Staatsbürger. Nach einigen Jahren in Beirut verbringt er seine weitere Kindheit in Deutschland. Seine Jugend verlebt er in einem Internat an der Nordsee und macht dort auch Abitur. Zum Studium kommt er Ende der 70er Jahre nach Kiel und steigt dort in die HausbesetzerInnenund Anti-AKW-Szene ein.

Über Hamburg zieht er zu Beginn der 8Der Jahre nach Berlin und engagiert sich in vielfältigster Weise in der autonomen Szene. Besonders der Kampfsport Karate liegt ihm am Herzen. Dabei ist er sehr an formaler Anerkennung wie "schwarzen Gürteln" orientiert. Teils wohnt er alleine, teils in Wohngemeinschaften in ehemals besetzten Häusern.

Da er bei Auslandsreisen ständig Schwierigkeiten mit der Visumspflicht hat, beantragt er Mitte der 80er Jahre die deutsche Staatsbürgerschaft. Probleme werden ihm dabei weniger von deutscher Seite, als vielmehr von saudi-arabischer Seite bereitet, die ihn nicht aus der dortigen Staatsbürgerschaft entlassen wollen. Nach zwei Jahren stimmen sie schließlich doch zu.

Tarek lebte sowohl langandauernde Beziehungen als auch etliche Affären. In diesen, und das war schon zum damaligen Zeitpunkt bekannt, erzählte er immer wieder ausführlich, an was für tollen Geschichten er angeblich beteiligt sei, damit die Frauen auch gewiß merken, an was für einen tollen Hecht sie geraten waren. Das wäre jetzt purer Tratsch, wenn es nicht genau der Knackpunkt ist, über den Tarek 1995 und letztlich 1999 gestolpert ist.

In den 80er Jahren arbeitet er zuerst in einen alternativen Fotosatz-Kollektiv, um sich dann später mit einer eigenen Fotosatz- Firma selbständig zu machen. Gegen Ende der 80er Jahre macht diese jedoch pleite, da auch er der rasanten technischen Entwicklung auf dem Markt nicht gewachsen ist.

Zu Beginn der 90er Jahre entfernt sich Tarek immer mehr kulturell aus der "Kreuzberger Szene". Demonstrativ setzt er dies mit einer groß inszenierten Hochzeit mit seiner damaligen Freundin um. Eineinhalb Jahre später lassen sie sich jedoch wieder scheiden. Gleichzeitig organisiert er für einen durch einen Unfall querschnittgelähmten Freund die 24- Stunden- Betreuung, was diesen vor den professionellen Pflegediensten und Einweisung in ein Pflegeheim bewahrt. Späte zerstreitet er sich allerdings auch mit ihm wegen Geldfragen.

Im Laufe der 90er Jahre orientiert sich Tarek immer stärker in Richtung Ostberlin und zieht auch dorthin um. Im Prenzlauer Berg baut er ein Kampfsportstudio auf, später auch eine Filiale in Marzahn, in der auch Bullen trainieren.

MAIL
http://www.freilassung.de/div/texte/rz/int492_270100.htm