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RZ / Rote Zora

BÜRGSCHAFT FÜR RUDOLF RAABE

In gleichlautenden Schreiben an Bundesinnenminister Baum und Generalbundesanwalt Rebmann haben mehrere Mitglieder des Komitees für Grundrechte und Demokratie um Haftverschonung des lebensgefährlich erkrankten Rudolf Raabe ersucht und, um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, sich für Rudolf Raabe persönlich verbürgt. In den Schreiben an Baum und Rebmann heißt es:

"Gegen Rudolf Raabe besteht ein Haftbefehl, weil er Personen gekannt hat, die Mitglieder der ,Revolutionären Zellen' waren, die sich zu verschiedenen Bomben- und Brandanschlägen bekannt haben oder derer verdächtig sind. Rudolf Raabe wird wegen dieser Kontaktschuld verfolgt. An den Vorwürfen gegen Rudolf Raabe,der monatelang observiert wurden ist, ist - soweit wir es nachprüfen konnten - nichts dran. Sie sind gegenstandslos. Gleichzeitig ist Rudolf Raabe, der sich dem Haftbefehl entzogen hat, schwer krank. Er bedarf dringend der Behandlung in einem Krankenhaus der Bundesrepublik. Rudolf Raabe will aber verständlicherweise zuerst die Krankheit behandeln lassen und sich erst danach den gegen ihn erhobenen Vorwürfen stellen. Die zuständigen Behörden wissen dies, gewähren aber bis heute Rudolf Raabe keine Haftverschonung.

Wir stehen für Rudolf Raabe ein. Wir bürgen für ihn persönlich.

Rudolf Raabe wird sich, wenn seine lebensgefährliche Krankheit behandelt worden ist, vor einem deutschen Gericht den gegen ihn erhobenen, allerdings bis heute in keinem Punkt konkretisierten Vorwürfen stellen. Aus Gründen der Humanität, dem ersten Grundsatz allen Rechts, und aus Gründen rechtsstaatlichen Verfahrens bitten wir die zuständigen Instanzen dringend um Gewährung der Haftverschonung. Ein Menschenleben und auch das Recht sind in Gefahr. Wir appellieren an Sie persönlich, in Ihrer Eigenschaft als Bundesinnenminister bzw. Generalbundesanwalt in dieser Sache, die auch Sie und Ihr Amt betrifft, aktiv zu werden.

Als Bürgen für Rudolf Raabe stehen ein

Heinrich Albertz,
Ingeborg Drewitz,
Helga Einsele,
D. Helmut Gollwitzer,
Wolf- Dieter Narr,
Klaus Vack,
Uwe Wesei.

Kontakt: Komitee für Grundrechte und Demokratie e. V., Sekretariat für die BRD und Westberlin

27. Mai 1980

MAIL
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