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RZ / Rote Zora

Damit ihr unsere Kritik genau begreift, soll folgendes Paradebeispiel von einer Genossin, die eure Aktion erlebt hat , ein Denkanstoß sein.

Brandanschlag auf den BMW von "Krone Geschäftsführer".

Die Forderung nach einem 13. Monatslohn war seit Monaten in der Gesamtbelegschaft Haupt-und Tagesgespräch . Die Diskussionen mit den Kollegen zeigten , daß man bereit war, etwas dafür zu tun. Die Geschäftsleitung lehnte jede Diskussion über diese Forderung ab. "Die Krise steckt auch in unserem Betrieb. Jetzt geht es darum, durch mehr Fleiß und Arbeit die Firma am Leben zu erhalten. Mehr Geld ist jetzt nicht drin!" Solche Sprüche machten selbst dem letzten Kollegen klar, wie man darauf reagieren muß. Außerdem war ja auch klar, daß das Geld für einen 13. Monatslohn vorhanden war, denn der Geschäftsbericht über die Auftragslage und die Einnahmen des Jahres 1974 zeigten das.

Die Betriebsversammlung am 16. 11. 74 war dazu da, den Bonzen klar zu machen, daß wir uns nicht länger anscheißen lassen würden. Viele Kollegen hielten gepfefferte Reden für unseren 13. Monatslohn. Eine der heißesten Betriebsversammlungen seit langem!

Plötzlich wurde bekannt, daß draußen ein paar Autos brannten. Die Reaktion darauf daß der BMW vom Geschäftsführer total ausgebrannt war, ist für viele Kollegen eine wahre Freude gewesen. Die angeschmorten Autos der Kollegen wurden eher als Sauerei empfunden.

Wahrscheinlich meinte die RZ, die Kollegen seien nicht in der Lage einen BMW anzuzünden. Die RZ hätte sich aber überlegen müssen, warum man den BMW zu diesem Zeitpunkt nicht abbrannte, oder andere militante Aktionen durchführte.

Am Tag nach der Betriebsversammlung standen spontan etwa 100 Menschen auf dem Hof der Fabrik. Die Parole: "Rauß mit den Roten! Heute zünden sie unsere Autos an, morgen die Fabrik. Die Forderung nach dem 13. Monatslohn wurde langsam vergessen. Das Gerücht ging rum, daß zwei linke Kollegen diesen Anschlag verübt hätten. Die Kollegen im Betrieb waren nicht mehr in der Lage, die Forderung nach ihrem Geld durchzusetzen.

  1. Man soll Kämpfe von Arbeitern, Jugendlichen und Frauen gegen ihre Feinde unterstützen! Man soll mit ihnen einen starken Druck auf die Feinde ausüben!

  2. Man soll nicht Politik für Arbeiter, Jugendliche und Frauen machen ! Man ist nicht als RZ stark, wenn nicht auch Arbeiter , Jugendliche und Frauen stark sind!

Dieser Beitrag ist keineswegs das Meinungsbild der Roten Hilfe, sondern unter einzelnen Genoss(in)en diskutiert.

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