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Stellungnahme von Monika Berberich zum angeblichen RZ- Brief
offen ist an diesem Brief nur eins: seine Funktion für den
Staatsschutz, für Bubacks Vernichtungsstrategie gegen uns,
wie sie jetzt läuft: als psychologische Kriegsführung,
um die Politik der RAF zu vernichten. D.h.: offen ist darin der
Verrat eines Teiles der undogmatischen linken, ihre Kapitulation
vor Buback und ihre totale Instrumentalisierung für seine Ziele
-denn auch wenn der Brief nicht von den RZ kommt, das BUG- Info
hat ihn abgedruckt und verbreitet und keiner aus dieser Linken hat
das verhindert. Die Lügen, Fälschungen und Denunziationen
in dem Brief sind nicht neu, und daß das Info sie abdruckt
auch nicht. Aber der Brief jetzt hat eine andere Qualität:
weil er nicht von Knast- Unterstützungsgruppen kommt, sondern
von den RZ (jedenfalls vorgibt von daher zu kommen) - einer Organisation
die kämpft - was seinem Inhalt eine ganz andere Glaubwürdigkeit
und Autorität gibt.
Funktion des Briefes ist, die Tanten/Typen aus der Undogmatischen
Scene die was anderes wollen als das privatistische unverbindliche
Gefummel in den Spontigruppen, die suchen, die wirklich was von
uns wissen, sich an uns orientieren, kämpfen oder uns unterstützen
wollen, zu desorientieren und Buback zu signalisieren, nicht nur,
daß dieser Teil der Linken, der den Brief geschrieben hat
oder richtig findet, seine Versuche, die Politik der RAF an den
Gefangenen zu liquidieren, Andreas zu ermorden, die Löcher
restlos dicht zu machen usw. widerstandslos hinnimmt, - nehmen wird,
daß diese Linke auch nicht bereit ist, einen Hungerstreik
den wir für notwendig halten zu unterstützen, sondern
auch, daß sie bereit und schon dran ist, die propagandistische
Vorbereitung seiner Countermaßnahmen aktiv zu unterstützen.
Die Desorientierung läuft -nach den Mustern der psychologischen
Kriegsführung - über die Behauptungen, es läge an
uns - und nicht an der staatlichen Repression wenn die bürgerlichen
Medien nur noch Staatsschutzinformationen über uns bringen;
wenn es "nicht mehr viele linke Anwälte gibt, die gefangene
Revolutionäre verteidigen"; wenn Unterstützungsgruppen
sich unter dem Druck der Bullen- Repression auflösen; wenn
der ID- Schreiber auf Kritik nur reagieren kann wie der letzte bürgerliche
Journalist - gekränkt, beleidigt, als wären seine Berichte
ne Gefälligkeit für uns.
Wenn das BUG- Info eine Antwort von uns auf den unwichtigen Artikel
von RH/HK unterschlägt; wenn die Sponti- Linke aus ihrer totalen
Zersplitterung und Defensive unfähig ist, die objektiven und
subjektiven Bedingungen des Kampfes zu begreifen und an den Tatsachen
zu einer richtigen Einschätzung des Kräfteverhältnisses
zu kommen - statt dessen von einer blinden, bornierten, unpolitischen
Selbsteinschätzung ausgeht bzw. undifferenziert und begriffslos
auf die verschiedenen Inhalte und Formen von Widerstand und Mobilisierung
abfährt; dann die Behauptung: es wäre unsere Sache, die
Sache revolutionärer Politik, Kommentare/Zensuren zu den Aktionen
anderer Gruppen und den Mobilisierungen in der Bevölkerung
abzugeben
(Wie steht lhr zu der Politik. ..der Aktion..') Solidarität
wäre nicht eine Frage der Politik und des Bewußtseins,
sonder des Gefühls ("haben nicht das Gefühl, daß
sie Eure Genossen sind') usw.
Das alles zielt darauf, den Genossen, von denen die Rede war, zu
vermitteln, daß sie nicht anfangen müßten zu kämpfen,
selbst was rauszufinden, uns zu unterstützen, solange wir uns
"in Schweigen hüllen" und "die Karten nicht
auf den Tisch legen". Es zielt darauf, die potentielle Mobilisierung
und Radikalisierung, die sich an einem neuen Hungerstreik von uns
entwickeln könnte, jetzt schon zu verhindern.
Die Unterstützung von Bubacks Vernichtungsstrategie läuft
über die vollständige Übernahme aller Behauptungen
der Staatsschutzapparate über uns, die. den Kern der psychologischen
Kriegsführung ausmachen: daß die RAF ne Bandenstruktur
hat, daß es bei uns Hierarchien gibt, "Werkzeuge"
und dann natürlich auch "Köpfe"- das steckt
implizit in dem ganzen Mist drin, mit dem sie ihr Verhältnis
zu uns beschreiben: "an alle Genossen aus der RAF" (diese
Unterstreichung); "wir werden benutz/ untergeordnet...";"..blind
Eure Kompromißlosigkeit nachzubeten..." ;"...kommen
uns wie ein Werkzeug vor, das weggeschmissen wird..";"..
dadurch können viele Genossen nur noch funktionalisiert werden...";"
..Mobilisierung nur noch über psychologischen Druck..,"
;"unsere Solidarität wird mehr eine Qual..."; usw.
Dann, einen Zahn schärfer: daß wir "Irre"
sind mit "wahnwitzigen Ideen", die sich "total über
ihre Verhältnisse übernommen haben" - da quatscht
der Psycho- Bulle; daß wirs uns selbst zuzuschreiben haben,
wenn wir isoliert werden ("...daß Eure Isolation...von
Euch selbst verstärkt wird,..") - derselben Meinung war
auch der BGH in dem Beschluß, mit dem er die Folter verrechtlicht
hat; und schließlich, nur noch konsequent, konsequent: daß
wir unser "Leben wegwerfen" - was ne Bestätigung
der Staatsschutzversion zu Ulrikes Tod ist: Selbstmord - und zum
Tod von Holger, Siegfried, Katharina:"selber schuld".
Bei Müller hat der Staatschutz 3 Jahre Isolation, Folter,
Gehirnwäsche gebraucht, um ihn dazu zu bringen, daß,
er die Konstruktionen des SS - auch gerade in diesem entscheidenden
Punkt: Struktur der Gruppe - als eigene Erfahrungen runtergequatscht
hat. Diese Linken machen das schon von sich aus, ohne konkrete Bedrohung,
aus nackter Angst, ihre Solidarität mit uns könnte sie
ihre lächerlichen Privilegien kosten, die sie in ihrer Gegenkultur-
Idylle pflegen.
Man muß auch mal die Methode in dem Brief sehen: mit der
Einleitung/Begründung warum er jetzt geschrieben wird bzw.
bisher nicht geschrieben wurde ("unangemessen scharfe Antwort
-objektiv Bulle -Staatsschutz- Aktion") soll suggeriert werden,
daß dieser Brief das auf keinen Fall sein könne, und
ne Kritik, die sagt, daß er genau das ist, von vornherein
abgebogen werden.
So wie der Brief aufgebaut ist, präzise nach den Mustern und
mit den Methoden der psychologischen Kriegsführung, ist es
wahrscheinlich, daß er nicht nur objektiv ein Staatschutz-
Produkt ist.
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